Thursday 22 November 2018

Nachschlag 2018

Nach sechs Jahren hat es mich für ein paar Wochen mal wieder nach Indien verschlagen. da fiel mir doch glatt mein alter Reise Blog ein und ich musste schauen ob der nicht inzwischen einen virtuellen Tod gestorben war. ist nicht der Fall, wie ihr seht und so gibt es hiermit sozusagen einen kleinen Nachschlag.

Diesmal habe ich nun endlich bei den OSHOS in Pune vorbeigeschaut, hatte ich damals bereits schon einmal kurzzeitig in Erwägung gezogen, dann aber doch nicht umgesetzt, sondern stattdessen ja zehn asketische Tage Vipassana Meditation gemeinsam mit rund 300 Indern gemacht, die – einige von euch erinnern sich vielleicht noch – ein recht ungezwungenes Verhältnis zu den Ausdünstungen ihres Körpers haben...

Der Unterschied hierzu könnte im OSHO international Meditation Resort in Pune  – von manchen auch Club Meditation genannt – größer kaum sein. OSHO selbst erstellte zu lebzeiten die Frage, wo denn geschrieben stünde, dass ein spiritueller Führer in Sack und Asche leben müsste, und grüsste seine Anhänger wie die Presse gerne aus einem seiner – Gerüchten nach von Hollywoodgrößen gesponserten - 93 Rolls Royce. Das Medization Center bewegt sich architektonisch und ausstattungsmäßig ebenfalls in der Oberklasse. Alle Gebäude in edlem schwarzen Stein, klare Linien und Formen, hochwertige Materialien. Im Eingangsbereich des Gästehauses, wo ich untergebracht war, eine Corbusier Sitz Gruppe, alle Räume klimatisiert und zur Entspannung vom mitunter recht anstrengende Meditations Programm steht ein 50 m Swimmingpool,  zwei Tennisplätze Tischtennisplatten sowie Sauna und Jacuzzi zur Verfügung. mit anderen Worten: für mich das Paradies.

Der Beginn der Meditationswoche besteht aus ziemlich viel nervigem administrativen  Gewese, Einführungs-/ Infoveranstaltungen und dem Einkauf angemessener Kleidung (tagsüber aubergine- bzw. weinrot farbiges und abends weißes Gewand). Ich bin trotzdem, obwohl erst am zweiten Tag meiner Reise, tiefenentspannt. Vielleicht liegt das an den vielen freundlichen und lächelnden Gesichtern, in die ich hier schauen darf. Oder an der Einheitskleidung, die den gesamten Ort noch magischer erscheinen lässt, als er ohnehin schon ist. Ich bin jedenfalls sofort ein großer Fan der OSHO – Uniform geworden - wer hätte das gedacht!

Die Nacht ist hier für mich um 5:40 Uhr zu Ende. Aufstehen und für die erste Meditationseinheit fertig machen. Täglich um 06:00 Uhr steht eine der drei Klassiker, die man hier unbedingt mitnehmen sollte, auf dem Programm: OSHO Dynamic Meditation, eine wilde Abfolge von chaotischer Atmung, Herumgeschrei und Winselei, Schlachtgesang (isländischen Fußballfans ähnlich, wobei sich die Frage stellt, wer hier voneinander abgekupfert hat), ekstatischen Tanz und plötzlicher Bewegungslosigkeit. Absolut atemberaubend und beeindruckend, wenn das mehrere hundert Menschen gleichzeitig machen. Schon um 07:00 Uhr morgens habe ich jedenfalls soviel Energie und gute Laune, wie sonst nur unter Zuhilfenahme von was anderem.

Um 7:30 Uhr könnte ich gleich die nächste Meditation machen (insgesamt werden täglich rund 10-12 verschiedene Veranstaltungen angeboten), ich entscheide mich stattdessen lieber dazu, in die Sauna beziehungsweise Swimmingpool zu gehen, schließlich sollte die Anschaffung einer weinroten Badehose (!) ja nicht umsonst gewesen sein;)

Danach ein Masala Omelette und einen Chai zum Frühstück. Um zehn geht es dann weiter mit meinem „No-Mind-Kurs“, was gleichbedeutend ist mit zunächst zu unfassbar dämlicher Musik (u.a „Cotton Eyed Joe“) tanzen, dann eine Stunde lang sinnloses Quasseln, murmeln, singen oder gern auch schreien, und das in einer Sprache, die man gar nicht spricht. Betreuter Schwachsinn sozusagen. Danach 1 Stunde stilles Sitzen.

Nach dem Mittagessen in der hauseigenen Kantine mit Pool Blick und interessanten Gesprächen mit Leuten von Japan bis Iran sowie einer zur Abwechslung mal sehr friedlichen Klang bzw. Summ- Meditation dann ein weiterer OSHO-Klassiker: Kundalini - mein Favorit. Die hierfür erforderlichen schlaksigen Zappel-Bewegungen fallen mir sofort leicht und die Musik, zu der man später tanzt, ist absolut traumhaft, ein bisschen wie techno mit selbstgebastelten folkloristischen Instrumenten, repetitiv und alles verschlingend - ein Wahnsinn!

Jeden Abend von 18:45 Uhr bis circa 20:30 dann das Evening Meeting, indem alle im weißen Gewand erscheinen und wo zunächst ebenfalls viel getanzt und auch ein bisschen Quatsch gemacht, vor allem aber dem Meister gelauscht wird, der auf eine Videoleinwand reingebeamt wird. Anfangs war ich ehrlich gesagt reichlich skeptisch, da OSHO mitunter ein wenig aus der Zeit gefallenen Blödsinn erzählt (die Videos stammen größtenteils aus den 80ern) und teilweise auch Widersprüchliches von sich gibt. Irgendwann hab ich dann aber verstanden, worum es ihm geht und dass das wohl dazugehört. Von da an habe ich die Video Lectures ziemlich genossen, zumal OSHO ein begnadeter Entertainer und Witzeerzähler war. Mit einem Witz endet dann auch jedes Evening-Meeting, bevor dann noch mal ein wenig getanzt wird.

Später am Abend gibt es dann noch verschiedene Veranstaltungen, manchmal legt jemand auf und es wird wieder getanzt, ein anderes Mal spielt eine Live Band oder man kann sich selbst als Sänger versuchen. Oder Malen oder oder oder.

So manch einem wird das hier alles ein bisschen zu eso und vielleicht auch lächerlich vorkommen. Ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Aber wer sich drauf einlässt, der wird erkennen, dass das Ganze wirkt – just trust the process. Ich war jedenfalls noch nie innerhalb von nur wenigen Tagen sowohl mental als auch physisch so erholt wie hier. Man braucht die OSHO-Bewegung auch nicht unbedingt toll zu finden. Und es wird auch niemand gezwungen, etwa der Gemeinschaft beizutreten. Man kann hier einfach das mitnehmen, was einen interessiert. Dem einen wird es dabei darum gehen, nur mal wieder der Kopf frei zu bekommen. Andere möchten vielleicht ihre lebenslang erlernten Verhaltensmuster und Blockaden aufbrechen, um frei zu werden für Neues. Wieder andere wollen Ängste überwinden oder Traumata verarbeiten. Für all diese Zwecke sind die aus Körperarbeit und Meditation bestehenden Übungen hervorragend geeignet. Das ganze Setting ist dabei auf Genuss und Freude ausgelegt und nicht auf Askese und Verzicht. Wo gibt‘s denn sowas bitte? Für mich war das jedenfalls eine Woche im Happy-Eso-Wonderland und wäre am liebsten viel länger da geblieben. Aber ich werde schon bald wieder zurück kommen, denke ich!

Sunday 9 December 2012

China, eine Liebeserklärung Teil 2

Ich glaube, das letzte Mal bin ich beim "Halogen Nanowires Volume Powder" stehen geblieben. Nun ja, eigentlich gehört das chinesische Essen gar nicht in einen Liebesbrief, aber man muss ja auch nicht alles toll finden an seiner Partnerin! Bis zum Schluss war das, was die Chinesen so zu sich nehmen, jedenfalls überwiegend enttäuschend, das muss ich leider sagen. Egal, was ich ausprobiert habe, ob Empfehlungen aus dem Lonely Planet, spontane Entscheidungen "On-the-go" oder gemeinsame Restaurantbesuche mit Locals, es war eigentlich nix dabei, was einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hätte. Obwohl stimmt eigentlich nicht, ich erinnere mich noch gut an die Dorfschenke im Süden von Yunnan, als wir ein scharfes Hühnchen bestellten und die Bedienung uns erklärte, dass man nun eigens ein Huhn für uns schlachten würde und uns fragte, ob wir dann auch bitte schön das ganze Tier nehmen würden. Wir würden, nicht ahnend, dass daraufhin auch tatsächlich und im wahrsten Sinne jedes Stück des Huhnes auf unserm Tisch landen würde...

Auch die berühmte "Peking-Ente" ist m.E. vollkommen überschätzt, vor allem angesichts des für chinesische Verhältnisse astronomischen Preises von Minimum 20€ pro Person. Und so hatte ich ab einem gewissen Punkt tatsächlich oft keine Lust mehr gehabt, einen erneuten Versuch mit den chinesischen Kochkünsten zu starten, sondern habe es vielen anderen Westlern gleichgetan und amerikanisch gespiesen.

Gleichzeitig habe ich eine erstaunliche Vorliebe für Fertig-Nudel-Suppen entwickelt, die man in China in bunten Mega-Bechern überall kaufen kann und dann im Zug oder wo auch immer unterwegs einfach mit heissem Wasser aufgießt. Apropos, heisswassertechnisch ist China ein Paradies: überall verfügbar (selbst in jedem Zugabteil gibt es einen Heisswasserspender) und niemand hielt mich für gestört, wenn ich eben einfach nur heißes Wasser bestellt habe.

Fairerweise sei aber noch angemerkt, dass hier ausschließlich von einfachen Restaurants die Rede ist. Natürlich wird es ab einem gewissen Preis, den ich mir nicht leisten wollte (sonst hätte ich längst schon meine Heimreise antreten müssen), auch qualitativ hochwertiges Essen geben. Der Bauch der Nation aber sitzt nicht in Edelrestaurants, sondern in der Garküche um die Ecke. Soweit mal dazu.

Aber kommen wir lieber wieder zu Freudvollerem, Mir ist aufgefallen, dass ich das letzte Mal idiotischerweise einfach wahllos irgendwelche Fotos an meinen Blogpost geklatscht und dabei das wichtigste vergessen hatte, das will ich nun hiermit nachholen, siehe unten, und zwar einen der Ronaldhino-Hut-Tragenden Musikanten.

Was mich in China am meisten überrascht und beeindruckt hat, war die Schönheit des Landes. Wenig, was ich zuvor auf meiner Reise gesehen hatte, ob Flüsse, Wasserfälle, Seen, Berge, Reisfelder bzw. -Terrassen, kann mit dem mithalten, was mich in China erwartete. Und nichtmal Zehntausende von chinesischen Touristen, mit denen ich diese Schätze manchmal teilen musste, konnten daran etwas ändern (und wer jemals in China gewesen ist und chinesische Touristenmassen erleben durfte, weiß, was das bedeuten muss!). Und obwohl ich in diesem Blog bislang eigentlich nicht meine RICHTIG schönen Fotos, auf Briefmarkengröße zusammengeschrumpft und entstellt, vergeuden wollte, hau ich hier jetzt mal ein paar raus, damit ihr eine ungefähre Vorstellung bekommt. Wer beim Betrachten der Bilder Lust auf China bekommt, der merke sich mal folgende Orte: YuanYuan Rice Terraces, Lijiang, Tiger Leaping Gorge, Jouzhaigou National Park, Great Wall of China. Und wer noch weitere Tipps braucht, der wende sich an meine liebe Freundin Ullala aus Konstanz (Kontakt gern durch mich), die wohl noch immer (es müssten nun schon Monate sein) die China-Highlights für mich zusammenbastelt. Schön, dass es noch andere gibt, die ein wenig hinterherhinken!

Und die chinesische Sprache ist irgendwie Musik für mich. Schon das Vokabular, kindlich-naiv beschreibend: Flugzeug heißt "Flugmaschine", Zug ist die "Feuermaschine" und Handy die "Handmaschine", herrlich. Ich fand die Sprache so schön, dass ich in Peking die Haltestelllenansagen in den Bussen mit meiner Handmaschine aufgenommen habe!

Eigentlich gibt's noch so viel mehr über China zu berichten, aber im Sinne einer werktätigenfreundlichen Darreichungsform braucht es dafür wohl noch einen dritten Teil (Naja, China ist ja auch groß)











Friday 23 November 2012

China, eine Liebeserklärung

Diesmal habe ich aber wirklich gute Gründe dafür, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Erstens bin ich in den vergangenen 2 Monaten entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten schneller durch dieses gigantische Land gerauscht als die chinesische Staatssicherheit "Free Tibet"-T-Shirt-Träger auf dem Tiananmen Square verhaften kann. So viel zu sehen, so lange Wege (ich weiss nicht genau, wie viele es insgesamt waren, aber sie ein oder andere Nachtzug- oder Busfahrt war schon mal 2000 km lang) so viele Superlative, eine Unesco World-Heritage-Site nach der anderen und nach dem Taj Mahal in Indien mein zweites der 7 Weltwunder auf dieser Reise (Great Wall of China).

Zweitens ist das Internet so lahm wie sonst wohl nur in Burkina Faso, was wenig erstaunlich ist, da es die hier angeordnete "Internetkultur mit chinesischen Besonderheiten" (so der offizielle Sprachgebrauch) mit sich bringt, dass sämtlicher Datenverkehr mit dem Ausland durch drei Knotenpunkte in Peking, Shanghai und Kanton geleitet wird, damit die mehr als 30.000 Schupos der Internetpolizei auch immer alles hübsch mitlesen und ggf. geeignete Maßnahmen ergreifen können (Great Firewall of China). Hierzu ein chinesischer Blogger: "I don't need sex, I get fucked by the government every day".

Und drittens funktioniert Facebook oder Blogspot nur bedingt, aber jetzt bin ich in Hong Kong und hier ist alles ein bisschen anders, daher kann ich mal wieder ein paarZeilen loswerden.

Und jetzt mal schön der Reihe nach. Kaum in China angekommen, schon der erste Knaller. Wach ich morgens in meinem Hostel in Jinghong von einem wahnsinnigen Geballere auf und denke, das ist jetzt Krieg oder ein Terroranschlag oder die Staatssicherheit, die mich abholen kommt, weil ich mir am Abend zuvor hatte erklären lassen, wie man die oben bereits erwähnte Great Firewall technisch umgehen kann. Danach Ruhe und später die Erklärung von meinem Bettnachbarn, dass es nur ein paar Prolls waren, die an einem Sonntag morgen um Acht ihrer Leidenschaft für Feuerwerke nachgehen mussten. Ähnliche Erlebnisse gab es später noch öfter.

Auch sonst geht es ziemlich laut zu. Die Chinesen lieben es, zu singen und zu tanzen. Quasi jede verfügbare freie Fläche, ob lauschiger Park, Betonpflaster vor einer Shopping-Mall oder gleich mitten in der Fussgaengerzone, wird zurTanzfläche und mit chinesischem Zuckerwatte-Pop beschallt. Dazu wird dann, vornehmlich von älteren Damen, ein Formationsgruppengehuepfe-Ringelrein aufgeführt oder ein Standardtänzchen gewagt. Das ist hübsch anzusehen und bisweilen recht ulkig, vor allem, wenn sich auch mal ein paar Herren dazu gesellen und ungelenk mithüpfen. Ich habe so was noch nicht erlebt, wir Deutschen brauchen den Karneval, um uns einmal im Jahr kollektiv der Lächerlichkeit preiszugeben und den Chinesen ist es tagtäglich vollkommen wurscht, dass sie sich öffentlich zum Horst machen. Grossartig, definitiv eine Gute-Laune-Infusion, da braucht es keine Psychotherapeuten mehr. Gehts Euch mal schlecht, fahrt nach China und sucht einfach den nächst gelegenen Park auf und ihr werdet von der Lebensfreude der chinesischen Tanzbären und Hupfdohlen angesteckt!

Eine Variante dieser "Musikkultur mit chinesischen Besonderheiten" ist ein ebenfalls im öffentlichen Raum, bei Wind und Wetter aufgeführter und für westliche Hörgewohnheiten unerträglicher Singsang: Peking Oper. Die Arien werden meist von einem Duo vorgetragen, das sich gegenseitig mittels übelst klingender Verstaerkeranlagen bekeift. Begleitet werden diese chinesischen Volksmusikanten in der Regel von einem 4-5 koepfigen Orchester, deren Mitglieder auf dem Anschein nach (Achtung, hier mal wieder ein super Musikzitat) "selbstgebastelten folkloristischen Instrumenten" vor sich hinquietschen und auffallend häufig "Ronaldinho"-Hüte tragen (???). Mich hat das nur visuell-modisch überzeugen können. Dass sich auch ein Hörgenuss einstellt, dafür reicht die Dauer meinesAufenthaltes wohl nicht aus. Aber sei's drum, lustig ist's alle mal. Und so konnte ich an keinem dieser Freiluftkonzerte vorbeigehen, ohne wenigstens ein paar Minuetchen mitgelauscht zu haben.

In diesem Zusammenhang nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Geschäfte in Provinzkaeffern (also kleinere Staedte unter 4 Millionen Einwohner) und C-Lagen gern mit billigem 90er Jahre Trash-Techno beschallt und die Warenvielfalt dieser Einkaufsparadiese von emsigen plateaubesohlten Promobienchen im Minirock lautstark über Mikrophon angepriesen werden. Hierdurch wird ein der Loveparade oder dem Schlagermove nicht unaenhliches Einkaufserlebnis geschaffen, das den Chinesen ihren sauer verdienten Yuan aus den Spendierhosen zieht, anscheinend sehr erfolgreich, denn so viele und so grosse Shopping-Malls wie in China habe ich nirgends auf der Welt gesehen, und ich bin ja nun, ohne angeben zu wollen, mittlerweile doch ein bisschen rumgekommen. An touristischen Orten werden die Promobienchen übrigens durch Reiseleiterinnen ersetzt. Diese preisen die Vorzüge der jeweiligen Sehenswürdigkeit an, natürlich ebenfalls und ausnahmslos über Mikrophon, auch wenn die Reisegruppe nur aus 3 Leuten und einem Durchmesser von einem Meter fünfzig besteht. Immerhin gilt es ja, die Konkurrenzbienchen der anderen Gruppen zu übertönen.

Und der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass die Hupen der Reisebusse so laut sind, dass sich glücklich schätzen darf, wer einen der hinteren Sitzplätze ergattert. Und dass die Chinesen (zumindest die auf Land) ähnlich wie die Inder fortwährend rumspucken und rotzen, was das Zeug hält, dürfte allgemein bekannt sein und verdient hier nur aufgrund der unglaublichen Lautstärke, mit derer sie sich die Kehlen freiräumen, besondere Erwähnung.

Auch sonst ist China eine eigene Welt und unterscheidet sich von allem, was ich bislang gesehen habe. Es war aufregend und Herausforderung zugleich, vom Süden (also Laos) aus über Land ein- und damit zuerst durch tiefste Provinz zu reisen. Das einzig vertraute waren zunächst nur die Unmengen an Volkswagen, die durch die Volksrepublik rollen (womit dann mal geklaert wäre, wem wir zu einem guten Teil unseren Wohlstand zu verdanken haben). Es brauchte tatsächlich eine Woche und mehrere tausend Kilometer bis ich in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, den ersten Mc Donald's gesehen habe!

Jede Alltäglichkeit geriet anfangs zum Überlebenstraining, ob man nun ein nussfreies Dinner, ein Hostel, Supermarkt oder nur eine Toilette sucht, Englischsprechende Chinesen weitgehend Fehlanzeige, die Städtenamen gleichen sich anscheinend, so dass ich manchmal nicht wusste, ob ich jetzt den richtigen Bus oder Flieger gebucht hatte, und im Supermarkt habe ich anfangs außer Snickers, Cola und Nescafe wirklich kein Westprodukt gesehen. Stattdessen Unmengen an bunten Verpackungen mit Süßigkeiten, deren Inhalt beim besten Willen nicht auszumachen ist. Und weitere Unmengen an Packungen mit getrockneten Morcheln, Würmern und Yak- oder Fleisch von anderen Zotteltieren. Und wenn es überhaupt mal ne englischsprachige Speisekarte gab, dann befanden sich darauf so interessante Dinge wie "Halogen Nanowires Volume Powder", siehe unten. Alles klar?

Das soll jetzt hier keine Beschwerde werden. Im Gegenteil, es ist grossartig, dass die Globalisierung an weiten Teilen eines weltpolitisch und ökonomisch so gewichtigen Landes vollkommen vorbeigegangen zu sein scheint.

Das waren jetzt eigentlich nur die Eindrücke aus den ersten 3-4 Wochen meines Aufenthaltes. Aber da ich ja weiß, dass die meisten von Euch bedauernswerterweise eine geregelten beruflichen Tätigkeit nachgehen müssen und wahrscheinlich laengst schon nebenbei telefonieren oder Emails checken, will ich es hiermit mal gut sein lassen. Teil zwei meines Liebesbriefes kommt dann noch irgendwann vor Weihnachten.

P.S. Bei den anderen Bildern handelt es sich im übrigen lediglich um ein paar Eindrücke, also ohne jeden weiteren tieferen Sinn.









Saturday 6 October 2012

Laos

Was bin ich froh, dass ich diesen kleinen Abstecher noch gemacht habe. In Laos hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass sich die Laoten (?) wirklich freuen, dass man ihr Land bereist, so viele freundliche und lachende Gesichter. Na gut, das hat bestimmt auch damit zu tun, dass Laos noch immer eines der ärmsten Länder dieses Planeten gehört und der Tourismus, neben BeerLao (der größten Brauerei und - vollkommen zu recht - ganzer Stolz des Landes) die Haupteinnahmequelle darstellen dürfte. Aber das trifft mit Abstrichen eigentlich auch auf Vietnam zu, wo es wesentlich weniger freundlich zugeht. In der Tat habe ich über Vietnam auch einige Horrorgeschichten gehört, aber die erzähl ich hier lieber nicht.

Und überhaupt: aufgesetzte Freundlichkeit und Dauergrinsen ist das eine, ehrliche Gastfreundschaft das andere. Und in Laos habe ich letzteres erfahren. Am coolsten war ein Abend in einem weit abgelegenen Dorf am Nham Ka-River, wo wir (meine Reisegruppe bestand zu dieser Zeit aus einer Kanadierin, einem Holländer und einem Israeli), von zwei Laoten, die dort demnächst eine Bar eröffnen wollen, zu einer Art Preview-Party geladen wurden. Mit anwesend waren noch ein paar andere Dorfbewohner, unter anderem "Mr. Dee", ein Dschungeljaeger, der den ganzen Abend über recht einsilbig war, aber dann nach reichlichem Konsum von LaoLao (selbstgebrannter Schnaps) anfing, alle möglichen Urwaldtiere zu imitieren, um sie schliesslich mit seiner Gitarre bewaffnet imaginär zu erlegen, ganz starker Auftritt, siehe unten irgendwo. Also ziemlich wild das Ganze, wenn man bedenkt, dass wir in einem 200-Seelen Dorf ohne regulären Stromanschluss waren. Nun habe ich einen Laotischen DJ als Freund (der eine Gastgeber arbeitete als DJ in einer Bar in Luang Prabang, die touristischen Hochburg von Laos), um dessen musikalische Nach-Erziehung ich mich kümmern werde, sobald ich wieder zu Hause bin und Zugriff auf meine digitale Plattenkiste habe.

Auch ist Laos so ziemlich das entspannteste Land Südostasiens: ausser gemütlichen Wasserbüffeln, die einem hin- und wieder den Weg versperren, wenig Verkehr, kein Gehupe, sehr grün und sauber, sieht man mal von den noch immer in großen Mengen im Boden tickenden "UXOs" ab, also "unexploded ordonance = Landminen und andere auch 40 Jahre nach Ende des Vietnamkriegs noch immer nicht entschärfte Bomben der Amerikaner. Vermutlich ist das jetzt politisch unkorrekt, aber je länger ich hier in Südostasien unterwegs bin, desto weniger habe ich das Gefühl, dass wir Deutschen die schlimmsten Kriegstreiber im 20. Jahrhundert waren. Und während wir Deutschen uns bis vor wenigen Jahren noch im Dauerschaemen übten, tragen die Amis ihren Lifestyle mit Stolz in die hintersten Winkel der Welt. Woher nehmen die dieses Selbstbewusstsein?

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ebenfalls sehr sympathisch: der Buddhismus ist selbst in den kleinsten Dörfern in Form von safranrot-orange gewandeten Mönchen allgegenwärtig. Und die Tempelanlagen: alles ein bisschen kleiner und bescheidener als in Thailand, aber dafür oberstylish!

Natürlich habe ich auch in Laos die heimische Speisekarte rauf- und runtergegessen und -gekocht und dabei dabei zumindest ein absolut spektakuläres Gericht entdeckt: mit gehacktem Hühnchen gefülltes Lemongrass - phantastique!

Ansonsten kann ich noch berichten, dass mir das Reisen immer leichter fällt und ich immer mehr gelernt habe, auf den gewohnten Luxus zu verzichten. In Laos habe ich die meiste Zeit in sehr einfachen Unterkünften gehaust und mir mein Zimmer mit fremden Menschen (und Tieren!) geteilt. Und ich war viel in der Natur unterwegs, was bislang nicht gerade zu meinen bevorzugten Betätigungen gehörte. Auch habe ich meine persönliche Bestleistung im Low-Budget-Übernachten aus Indien noch unterboten (3€/ pro Nacht). Wenn das so weitergeht, dann wird mich diese Entwicklung nächstes Jahr wohl mit einiger Wahrscheinlichkeit doch endlich mal zum Melt!, und zwar auf den dortigen Zeltplatz führen (an alle Eltern, Großeltern und Ü-40iger: das Melt! ist ein Festival im Osten Deutschlands, auf dem mehrere Tage lang sehr laute, vorwiegend elektronische Popularmusik gespielt und wenig bis gar nicht geschlafen wird, dafür aber umso mehr alkoholische Getränke und andere bewusstseinserweiternde Substanzen konsumiert werden).

Soweit mal wieder. Das nächste Mal dann über China, wo ich nun seit 1 Woche bin.

Wednesday 12 September 2012

Vietnam

Die letzten Wochen waren eine schönsten auf meiner Reise. In HCMC/ Saigon, der wirtschaftlichen Hauptschlagader Vietnams, bin ich erstmal Millionen Mopeds empfangen worden. Das Land bewegt sich fast ausschliesslich auf Zweirädern fort, motorisiert natürlich, da niemand unnötigerweise schweißtreibenden Betätigungen nachgehen mag. So groß die Unterschiede zwischen Nord- und Südvietnam auch sein mögen (im fortschrittlichen HCMC sind alle supergucci und tippen ständig und überall auf ihren iPhones, iPads und sonstigen NetzGeräten herum, während die Einwohner ab ungefähr Landesmitte putzig unter ihren traditionellen Dreiecks-Bambus-Hüten hervorlugen), das Moped vereint die Nation. Vom Anblick dieser oft absurd überladenen Maschinen, auf denen ganze Familie, Suppenküchen und Hühnerfarmen Platz finden, kann ich gar nicht genug kriegen.

Die Vietnamesen selbst sind recht aufgeschlossen und versuchen ständig, mit Westlern ins Gespräch zu kommen, um Englisch zu lernen. Das kann mitunter recht anstrengend sein, wie im Falle einer meiner Couchsurfing-Bekanntschaften, mit der ungefähr jeder dritte Gesprächsfaden meinerseits mit einem lächelnden, Verständnis heuchelnden Kopfnicken beendet werden musste, da trotz mehrfachen Nachfragens einfach nicht auszumachen war, was mir die Lady sagen wollte. Oder überraschend bzw. ein wenig peinlich, wenn sich 18jaehrige Schülerinnen zu mir an den Tisch setzen, nachdem ich sie, ohne jegliche Hintergedanken (!), etwas gefragt habe. Schließlich gibt es auch noch eine andere, vermutlich finanziell motivierte Art der Aufgeschlossenheit, praktiziert von allein herumschlendernden Damen, die mich angesprochen haben und wissen wollten, woher ich denn kommen würde etc. Bei der sich dann daran anschliessenden Konversation sind sie allerdings nie wirklich zu dem von mir vermuteten Punkt gekommen, so dass ich immer noch nicht ganz sicher bin, ob die nicht doch einfach nur quatschen wollten. Ganz schön perfide das, da ist mir das direkte Angebot einer "Special Massage" irgendwie lieber, da weiß ich wenigstens gleich, woran ich bin.

Die vietnamesische Küche, auch die darf natürlich nicht fehlen in meinem Reisebericht, ist ganz famos. Alles superleicht und ausgewogen, Jing und Jang: jede Speise deckt im Idelafall nicht nur sämtliche Geschmacksrichtungen, also scharf-Süß, bitter-fruchtig, würzig-mild ab, sondern beinhaltet auch die unterschiedlichsten Konsistenzen. Das heißt, dass sich in einem Nudelgericht (Nudeln=weich) immer auch noch was Krosses befindet, z.B. crispy Chicken oder crispy ricepaper-irgendwas. Und überhaupt Ricepaper: Vietnam ist ein Paradies für alle Weißmehl- bzw. Glutenallergiker, da die Beilagen ausschließlich aus Reiserzeunissen bestehen, also entweder Reis-Reis oder Reisnudeln. Außerdem toll: es gibt immer jede Menge Kräuter dazu, d.h. verschiedene Arten von Basilikum, Petersilie, Minze und allerhand Grünzeugs, dessen Namen ich nicht mehr auf die Reihe bekomme.

Außerdem toll 2: man kann an jeder Straßenecke bedenkenlos auf einem Plastikstuhl Platz nehmen und sich für einsfuffzig sattfuttern, ohne hinterher wieder eine Woche lang Antibiotika gegen Durchfall nehmen zu müssen. Zumindest ich kann das, aber das liegt vielleicht auch daran, dass mein Magen im Laufe der Zeit mit seinen Aufgaben gewachsen ist. Und so habe ich mich natürlich auch in Vietnam gern zum Essen auf der Strasse aufgehalten. Einen Streetfoodguide gibt es diesmal aber nicht;)

Soweit mal dazu. Eigentlich wollte ich ganz zu Anfang schon schreiben, dass Vietnam auch deswegen zu den bisherigen Höhepunkten meiner Reise zählt, weil ich hier so viele tolle Leute getroffen und mit vielen davon mehr Zeit verbracht habe als nur den üblichen Travellersmalltalk "wo kommst du her, wie lange bist du schon unterwegs, wo geht's als Nächstes hin?" Und so habe ich mich treiben lassen und bin ich mit jungen Vietnamesinnen auf dem Moped durch die Nacht gerauscht, habe mit Werder-Fans über die Zukunft und den Sinn des Lebens philosophiert, war mit indisch-britischen Lebemaennern und -Frauen clubben und bin mit amerikanischen Werbe-Filmproduzenten abgestürzt. Nun habe ich schon eine Einladung für eine Silvesterparty in Amsterdam, eine weitere für eine Kubareise im Januar, habe neue Bekannte in London, New York, Berlin, Singapur und und und. Irgendwie habe ich jetzt erst so richtig angefangen mit dem Reisen und letztens sogar mein Debüt in einem 6USD Schlafsaal-Bett gegeben. Natürlich eigentlich nicht gross der Rede Wert, für meine Verhältnisse aber recht waghalsig.

Das alles bedeutet allerdings nicht, dass ich meine Reise nun ewig fortsetzen werde. Denn trotz allem packt mich so langsam doch das Heimweh.

Wie dem auch sei, als fotografische Beilage gibt diesmal einfach ein paar Bilder von netten Menschen, mit denen ich in letzter Zeit zusammen war, leider - wie gewohnt - ohne Kommentar oder Untertitel.

Und wenn ihr in den nächsten Wochen nichts von mir hören werdet, dann liegt das ausnahmsweise mal nicht an meiner Schreibfaulheit, sondern daran, dass ich der Zensur zum Opfer gefallen sein werde. Denn mein nächstes Reiseziel ist gelb und groß und nimmt es mit der Meinungsfreiheit nicht so ganz genau. Wobei ich das jetzt schon wieder korrigieren muss, nur bis gestern war das naemlich mein nächstes Reiseziel. Jetzt habe ich wieder jemand nettes kennen gelernt und meine Route erneut umgeschmissen. Daher neues nächstes Reiseziel: Laos. Nächste Woche dann vermutlich erst China.

Bis denne dann!

Saturday 18 August 2012

Kambodscha

Ach Gott ach gott ach gott, Hänge mal wieder hoffnungslos hinterher...Seit meinem vorletzten Post und der vollmundigen Ankündigung, demnächst noch einen City- bzw. streetfoodguide Bangkok nachzuliefern habe ich nicht nur Tausende Kilometer zurückgelegt, sondern auch gleich noch ein ganzes Land hinter mir gelassen. Kambodscha war eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite die Tempel von Angkor Wat, eines der Sieben (?) Weltwunder, absolut phantastisch. Nach all den vielen Eindrücken, die ich bisher gesammelt habe, hätte ich nicht gedacht, dass mich ein paar alte Steine mehr noch so begeistern könnten. Aber die konnten. es gab auf dieser Reise ein paar Gebäude, die mich im tiefsten Inneren berührten. Das war der City Palace in Jaipur, das Taj Mahal in Agra und eben Angkor Wat. Bei diesen architektonischen Wunderwerken gibt es tatsächlich so einen Moment, in dem man oder zumindest ich beim Anblick ein tiefes Inneres Glück verspürt, keine Ahnung, ob jemand von Euch so etwas schonmal erlebt hat.

Als Dankeschön für soviel Bewunderung gab's dann noch customized Porzellanware, siehe unten irgendwo.

Auf der anderen Seite hat Kambodscha aber immer noch an seiner unfassbar traurigen und grausamen Vergangenheit zu knapsen. im Gespräch mit Locals, also Tuk Tuk- Drivern, Guides oder Hotelangestellten hatte ich den Eindruck, dass es eigentlich niemanden gibt, der nicht mehr oder weniger direkt mit den Folgen des schlimmen Pol Pot-/ Roten Khmer-Regimes in den Siebzigern zu kämpfen und insbesondere Eltern oder andere Familienmitglieder verloren hat. Für diejenigen, die wie ich vorher nur eine sehr vage Vorstellung davon haben: die Rotem Khmer haben es geschafft, in wenigen Jahren, also von 1975/76-79, von damals wohl ca. 13 Millionen Gesamtbevölkerung 3 Millionen umzubringen. Da sie es vor allem auf Intellektuelle und andere Menschen mit höherer Bildung abgesehen hatten, haben sie dem Land damit mal eben für eine ganze Generation jegliche Möglichkeit genommen, selbst wieder auf die Beine zu kommen, ganze Arbeit geleistet sozusagen. Als Folge davon wird Kambodscha heutzutage, wie es den Anschein hat, von tausenden internationalen Hilfsorganisationen und UN-Programmen am Leben erhalten. Und dann ist man in Siem Reap, also der Stadt bei Angkor Wat, und die fahren da zum Teil ein Ballermann-Programm. Irgendwie bin ich damit nicht ganz klar gekommen.

Außerdem war ich noch in Phnom Penh. Hatte vorher immer ein recht düsteres Bild von der Hauptstadt Kambodschas, was wohl allein an meinem Halbwissen über die dunkle Vergangenheit des Landes zu verdanken war. Die Stadt ist jedenfalls alles andere als düster, eher sehr clean und aufgeräumt, sieht man mal vom Foodmarket ab, zu dem ich natürlich gepilgert bin und wo ich lachenden Marktfrauen beim Zerstückeln von Fröschen zusehen durfte. Apropos Frösche, ich hatte dann auch noch ein besonderes kulinarisches Erlebnis. Getreu dem Motto "When you're in Rome, do as the Romans do" hatte ich zum zweiten Mal in meinem Leben einen Krebs bestellt, eine der dortigen Spezialitäten. Für diese politisch natürlich höchst unkorrekte Speisenwahl wurde ich bitter bestraft. In meiner westlich-verzogenen Luxus-Denke bin ich natürlich davon ausgegangen, dass mir das Tierchen von Schalen und Panzern befreit gereicht würde. Weit gefehlt, auf meinem Teller befand sich das ganze Tier in seiner traurigen Schönheit und ich musste allein zurecht kommen, was natürlich gründlich misslang. Meiner Bitte, mir doch in irgendeiner Weise behilflich zu sein, wurde seitens des Kellners nicht entsprochen, so dass ich letztlich ziemlich hungrig ins Bett gegangen bin...Aber nicht gedemütigt, da ich mich in dieser hochnotpeinlichen Situation zumindest achtbar, wie ich fand, geschlagen hatte.

Eine weitere Begegnung der besonderen Art hatte ich in einem Spa in Phnom Penh, wo ich mich, ebenfalls der dortigen Kultur entsprechend, ordentlich hatte durchkneten lassen. Wer jemals in Südostasien war, wird wissen, dass die Hälfte der männlichen Bevölkerung reichlich homosexuell daher kommt. Erstaunlicherweise, das ist mir erst hinterher aufgefallen, wird man als Mann dann auch gefragt, ob man was dagegen habe, von einem Mann massiert zu werden. Hatte ich nicht, da die einzige Massage, die ich vorher hatte, von einer Frau durchgeführt worden war und das war ziemlich Kindergeburtstag. Mein Masseur in Phnom Penh aber fackelte nicht lange und stellte gleich ziemlich zu Beginn die Frage "Do you have a boy-, aeh girlfriend?" Keine Ahnung, ob das wohlkalkuliert oder ein Freudscher Versprecher war, jedenfalls ließ er seinen Worten schnell Taten folgen und widmete sich ein wenig zu intensiv jenen Körpergegenden, in denen es mitunter zu Blutstau kommt...Bei mir aber nicht (zumindest nicht in DER Situation), so dass letztendlich wieder nur die Gewissheit bleibt, dass alles doch so einfach sein könnte....

Und damit bis zum nächsten Mal!

Tuesday 7 August 2012

Die Zeichen der Zeit

Hier noch ein kleiner Nachtrag aus Chiang Mai (jaja, ich weiss, ich haenge wieder hoffnungslos hinterher). Wenn Paolo Coelho Recht hat und das Leben voll von Omen ist, die man nur erkennen und denen man folgen muss, dann dürfte nun klar sein, wie ich in Zukunft meinen Lebensunterhalt verdienen werde, sorry mum, sorry dad;)